Trumans Anerkennung Israels

Trumans Anerkennung Israels<o:p></o:p>

von

Clark Clifford und Richard Holbrooke<o:p></o:p>

Zur Feier der 60 Jahre Israel veröffentlicht das Jerusalem Center for Public Affairs, Auszüge aus „Showdown in the Oval Office“, dem ersten Kapitel von Clark Cliffords Memoiren Counsel to the President. Zusammen mit Richard Holbrooke beschreibt Clifford darin detailliert die politische Dramatik der damals kontroversen Entscheidung der Truman-Administration, Israel anzuerkennen. Der Text erscheint mit großzügiger Genehmigung Botschafter Holbrookes.<o:p></o:p>

Darin:<o:p></o:p>

Obwohl Präsident Truman seinen Außenminister, General George C. Marshall für den „großartigsten lebenden Amerikaner“ hielt, befand er sich mit ihm auf Konfrontationskurs über die amerikanische Nahostpolitik. Marshall lehnte die Anerkennung Israel unumwunden ab.<o:p></o:p>

Beamte des Außenministeriums versuchten in den Jahren 1947 und 1948 alles in ihrer Macht stehende, die Palästina-Politik des Präsidenten zu verhindern, zu durchkreuzen oder zu verzögern. Nach Beobachtungen Cliffords schienen sie die außenpolitische Linie Großbritannien gegenüber der amerikanischen den Vorzug zu geben.<o:p></o:p>

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Bei einem Treffen im Oval Office am 12. Mai 1948 betonte Clifford: „In einer derart instabilen Region wie dem Nahen Osten, wo es bis heute keinerlei Tradition demokratischer Regierungsform gegeben hat, ist es für unsere langfristige Sicherheit wie auch der der Welt wichtig, dass sich dort ein Staat dem demokratischen System verpflichtet fühlt, auf den wir uns verlassen können. Der neue jüdische Staat könnte dieser Ort sein und wir sollten ihn nach seiner Geburt mit sofortiger Anerkennung unterstützen.<o:p></o:p>

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Da zu dem damaligen Zeitpunkt eine bedeutende Anzahl amerikanischer Juden Zionismus ablehnten, glaubten weder Präsident Truman noch Clifford, dass die Palästina-Frage jüdische Wähler beeindrucken würde. Bereits 1947 hatte Clifford festgestellt, dass amerikanische Juden bei den Wahlen 1948 nicht durch die Palästina-Frage, sondern durch fortgesetzte politisch wie wirtschaftlich liberale Politik angezogen werden könnte. <o:p></o:p>

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Der Vorwurf, dass er seine Palästina-Politik aus innenpolitischem Kalkül betrieben hätte, verärgerte Truman den Rest seines Lebens. Tatsächlich beruhte seine Politik auf den regionalen Realitäten, moralischen, ethischen und humanitären Werten Amerikas, jeder Politik wesentliche Kosten- und Risikenabwägungen und dem nationalen Interesse der Vereinigten Staaten.<o:p></o:p>

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