Rouhanis Charmeoffensive vor der UN und iranische Drohgebärden

Rouhanis Charmeoffensive vor der UN und iranische Drohgebärden

Angesichts des UN-Auftritts  des iranischen Präsidenten Rouhani scheint es zweckdienlich,  sich die kurz zuvor auf der jährlichen Militärparade vom 22. September in Teheran präsentierten Botschaften vor Augen zuhalten. Rouhani war auf dieser Parade höchstpersönlich anwesend und hielt eine Rede. Begleitet wurde er dabei von den führenden Köpfen der iranischen Streitkräfte. Zu seiner Rechten saß der iranische Stabschef Generalmajor Hassan Firouzbadi, zu seiner Linken der Kommandeur der Revolutionsgarden General Mohammad-Ali Dschafari.

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Auf diesem Bild sind die Parolen zu sehen, die auf der Militärparade in Teheran  präsentiert wurden. Steht dort auf Englisch immerhin noch „Nieder mit Amerika!“, so heißt es auf Persisch und Arabisch wortwörtlich „Tod Amerika!“

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Teil der Parade war eine Zurschaustellung der Shahab-3-Raketen, die über eine Reichweite von 1300 Kilometer verfügen und damit sowohl Israel als auch die amerikanischen Basen im Persischen Golf erreichen können. Auf dem vordersten Fahrzeug wurde ein Transparent angebracht, auf dem es heißt: „Amerika ist nicht so mächtig wie es behauptet.“ Rohani nahm also am Vorabend seines Besuches bei der UN an einer nationalen Großveranstaltung teil, die thematisch all dem widersprach, was er bei seiner Charmoffensive in New York zu beweisen suchte.

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Schließlich muss gesagt werden, dass auch unter Rouhanis Präsidentschaft die iranischen Militärparaden zur Vernichtung Israels aufrufen. Auf dem vordersten Fahrzeug der Shahab-3-Raketen transportierenden Kolonne findet sich ein Transparent, auf dem es heißt: „Esraail baayad az beyn beravad“ – „Israel muss zu existieren aufhören.“ Apologeten des iranischen Regimes werden zweifellos einwenden, dass der Satz passivisch konstruiert wurde und daher unklar sei, auf welche Weise Israel aufhören solle zu existieren. Doch der Umstand, dass diese Botschaft an ein Fahrzeug geheftet wird, das Mittelstreckenraketen transportiert, legt nahe, dass Teheran hier seiner Vernichtungsabsicht das militärische Vernichtungsmittel zur Seite stellt. Denn Berichten der Atomenergiekontrollbehörde enthielten 2012 Informationen, dass sich der Iran darum bemüht, die konventionellen Sprengköpfe von seinen Shahab-3 zu entfernen und sie durch nukleare zu ersetzen.

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