Israels medizinische Unterstützung trotz Terrorangriffe auf den Grenzübergang Erez

Israels medizinische Unterstützung trotz Terrorangriffe auf den Grenzübergang Erez
 
Prof. Elihu D. Richter
 
·         Seit Jahren kritisieren der Berichterstatter der UN-Menschenrechtskommission (heute, der UN-Menschenrechtsrat) und Menschenrechtsorganisationen die israelische Regierung und ihr Gesundheitssystem dafür, dass sie Einwohnern Gazas Genehmigungen verweigern, medizinische Hilfe und Behandlung in Krankenhäusern in Israel, der PA und Jordanien zu suchen. Tatsächlich zeigen die Statistiken, dass die Zahl der palästinensischen Patienten, die Genehmigungen erhielten,Krankenhäuser in Israel, der PA oder Jordanien aufzusuchen, um 45% gestiegen ist, von 4 932 in 2006 auf 7 176 in 2007, und in den ersten sechs Monaten des Jahres 2008 noch weiter gestiegen ist. Dieser Trend findet sich trotz eines allgemeinen Rückgangs an Genehmigungen auf Grund erhöhter Sicherheitsbedenken.
 
·         Tatsächlich hat Israel also seit Machtübernahme der Hamas zunehmend Genehmigungen erteilt, trotz wachsender Raketenangriffe auf die israelische Zivilbevölkerung, sowie Mörser- und Terrorangriffe auf den Grenzübergang Erez, der von Patienten benutzt wird.
 
·         Zur gleichen Zeit gab es mindestens zwanzig Vorfälle, bei welchem Palästinenser versuchten, medizinische Transporte für Terrorattacken zu nutzen.
 
·         Zu einer grundlegenden medizinischen Ethik gehört, dass niemand durch Verzögerungen sterben dürfe, doch mitunter sorgt die Verfügbarkeit von Betten zu Verzögerungen und ebenso Sicherheitserwägungen. Es gibt Fälle, in denen dies zum Tode oder zu Komplikationen führte. In anderen Fällen waren Tod und Komplikationen Resultat des Bemühens tot- oder schwerstkranke Patienten aus Gaza nach Israel zu schaffen, da ihre Versorgung für zu aufwendig oder teuer gehalten wurde.
 
·         Eine langfristige Lösung dieser mit Verzögerung auftretenden Probleme wäre, in Gaza den Aufbau medizinischer Einrichtungen sowie eines Gesundheitssystems in Gaza zu fördern, so dass Patienten im kritischen Zustand nirgendwo anders hin zu reisen hätten. Die definitive Lösung wäre jedoch ein Ende des Terrors, welcher Sicherheitskontrollen nötig und Gaza zu einem selbstgeschaffenen Gefängnis macht.
 
·         Eine einseitige Berichterstattung bei der UN über die Menschenrechtsverletzungen bei Palästinenser bei gleichzeitiger Ignoranz gegenüber der Verletzung der Rechte israelischer Menschen, widerspricht den Grundprinzipien von Menschenrechten überhaupt – Respekt für das Leben und die Würde aller.
 
Anträge und Genehmigungen auf Einreise nach Israel zur medizinischen Versorgung  
Gaza, 2006-2008
Monat
Zahl der Antragsteller
Zahl der Genehmigungen
Verhältnis in Prozent
2006
 
 
 
Januar
741
719
97.0%
Februar
769
716
93.1%
März
562
485
86.3%
April
274
209
76.3%
Mai
453
404
89.2%
Juni
474
400
84.4%
Juli
185
171
92.4%
August
293
267
91.1%
September
438
402
91.8%
Oktober
380
345
90.8%
November
509
455
89.4%
Dezember
392
359
91.6%
Gesamt 2006
5470
4932
90.2%
2007
 
 
 
Januar
506
452
89.3%
Februar
595
540
90.8%
März
681
607
89.1%
April
515
460
89.3%
Mai
737
665
90.2%
Juni
412
368
89.3%
Juli
859
765
89.1%
August
985
787
79.9%
September
715
591
82.7%
Oktober
1103
850
77.1%
November
654
422
64.5%
Dezember
1041
669
64.3%
Gesamt 2007
8803
7176
81.5%
2008
 
 
 
Januar
2590
1618
62%
Februar
2324
1670
72%
März
2569
1747
68%
April
1959
1263
64%
Mai
1908
1346
70%
Juni
1851
1152
62%
Gesamt (6 Monate) 2008
13201
8796
66%
Quellen: COGAT und WHO, Jerusalem Office 2008. Daten Jan. 2008 ff noch nicht bestätigt durch WHO.
 
 

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Diese Zusammenfassung entstammt dem Jerusalem Viewpoint No. 567, herausgegeben vom Institute for Contemporary Affairs (ICA) des Jerusalem Center for Public Affairs.
 
Den vollständigen Artikel in englischer Sprache finden Sie hier.
 
Professor Elihu D. Richter ist Vorsitzender des Genocide Prevention Program und des Injury Preventieon Center, sowie war vor seinem Ruhestand Vorsitzender der Abteilung für Berufs- und Umweltmedizin des Hadassah School of Public Health and Community Medicine an der Hebrew University in Jerusalem. Seit 1980 konzentriert er sich mit palästinensischen Kollegen in der epidemiologischen Untersuchung von Asthma und Störungen des Hormonsystems sowie Belastungen durch Blei, Pestiziden und Dioxinen.