Wer sind die gemäßigten Rebellen in Syrien?

USA und NATO haben Russland vorgeworfen, gemäßigte Rebellengruppen in Syrien anzugreifen, anstatt sich auf den Islamischen Staat zu konzentrieren. Die gemäßigte Opposition – umsorgt, bewaffnet und finanziert von den Vereinigten Staaten, der Türkei, Jordanien, Saudi Arabien und Katar – kämpfe angeblich gegen das Assad-Regime und sei dessen Alternative. Die New York Times berichtete, dass die Russen Bombenangriffe gegen die syrische Opposition fliegen würden. (1) Einem hochrangigen amerikanischen Beamten zufolge seien mindestens eine oder möglicherweise mehrere dieser von der CIA heimlich bewaffneten und ausgebildeten Oppositionsgruppen Ziel russischer Luftschläge geworden und hätten Opfer und Schäden zu beklagen gehabt.

Die von den Amerikanern geführte Koalition ist mit der schwierigen Aufgabe konfrontiert, Angriffsziele in Syrien zu bestimmen. Seit Beginn der Bombenangriffe im August 2014 haben sich die Vereinigten Staaten darum bemüht, "nur" den Islamischen Staat (IS) anzugreifen und das syrische Regime aus politischen Gründen zu schonen. Russland steht nicht vor diesem Dilemma: Seit Beginn des russischen Eingreifens in Syrien im Oktober 2015 waren die Angriffsziele klar: alle Gegner des syrischen Regimes und seiner Alliierten. Die führende Rolle der FSA ist im Kampf gegen Assads Alawiten-Regime zusehends ausgehöhlt worden und wurde durch Dschihadistengruppen ersetzt. Die verschiedenen islamistischen Koalitionen vor Ort können tatsächlich kaum noch als "gemäßigte Opposition" bezeichnet werden.