Teilung Jerusalems bleibt Illusion

Diese Studie hat die Zukunft Jerusalems zum Gegenstand. Die vor sieben Jahren erschienene Erstausgabe trug den Titel: "Die Gefahr einer Teilung der Stadt". Im Zuge einer neuen Welle extremistischer Gewalt von Seiten der Palästinenser, die sich auf Jerusalem konzentrierte, wurde die Studie 2015 umfassend erweitert und die Daten, Fakten, Analysen und Schlussfolgerungen auf den neuesten Stand gebracht. Die von manchen als "Jerusalem Intifada" bezeichnete Gewaltwelle ereignete sich vorwiegend an den Nahtstellen zwischen jüdischen und arabischen Vierteln, in gemischten Wohngebieten und auf dem Gelände des Tempelbergs, der zum wiederholten Mal zum Brennpunkt von Aufstachelung und Verleumdung wurde. Obwohl seit Jahren die überwiegende Mehrheit der israelischen Öffentlichkeit die Teilung Jerusalems ablehnt, verweisen die Unterstützer eines solchen Schrittes auf zwei wesentliche Argumente – Demographie und Sicherheit. Im ersten Argument geht es darum, die jüdische Mehrheit in der Stadt zu gewährleisten, wozu die arabischen Viertel und seine Bewohner abgezogen werden müssten. Eine Trennung wird als unvermeidlich dargestellt, angesichts der schrumpfenden jüdischen Mehrheit und der Möglichkeit, dass dieser Trend sich verschärft. Das Sicherheitsargument wird vor dem Hintergrund der Gewalt- und Terrorwellen geführt, die regelmäßig von Seiten der Ostjerusalemer Araber aufflammen. Eine Trennung der Bevölkerung durch eine Teilung der Stadt würde zu einer Verbesserung der Sicherheit für die jüdische Bevölkerung führen.

In dieser Studie sollen beide Argumente diskutiert und widerlegt werden. Die Teilung der Stadt und das Ausgliedern der arabischen Viertel würde in der Tat die Sicherheitsprobleme nur verschärfen und die anhaltende, hoch entwickelte und kooperative Arbeit der Sicherheitskräfte und Nachrichtendienste im Kampf gegen den islamistischen Terror lähmen. Eine Teilung der Stadt würde auch die jüdische Mehrheit Jerusalems gefährden. Zwar besteht das ins Feld geführte demographische Problem tatsächlich, doch ich werde eine Reihe von Vorschlägen unterbreiten, wie man dem begegnen kann, ohne die Stadt zu teilen. Dabei gilt es, sich auf den Kern des Problems zu konzentrieren – den Wegzug von hohen Zahlen jüdischer Israelis aus der Stadt (18,000 pro Jahr). Diesem Phänomen muss begegnet werden, indem man das Migrationsdefizit ausgleicht oder gar in einen Überschuss verwandelt. Für politische Entscheidungsträger bietet diese Studie also wesentliche Argumente, um dieses Ziel zu erreichen.