Konflikt mit den Juden für Palästinenserführung von existenzieller Natur

Wieso kommt es ausgerechnet jetzt zu der neuen Serie von Terror? Einer der Gründe ist, dass die Palästinenser besorgt sind, man könne sie bei all den Entwicklungen im Nahen Osten übersehen. Ein weiterer ist sicher das Erstarken des radikalen Islam in der Region, auch unter den Palästinensern in den Gebieten und in Israel. Abbas und die arabischen Knesset-Mitglieder scheinen es im Unterschied zu vielen arabischen Israelis für nötig zu halten, aller Welt zu zeigen, dass sie den Konflikt mit Israel nicht weniger ernst nehmen als ihre Rivalen von der Hamas.

Obwohl es also scheint, als würden die meisten Terroristen sich spontan zu Angriffen entscheiden, haben die palästinensischen Führer – allen voran Abbas und die Hamas –beträchtlichen Einfluss auf das Geschehen. Doch ebenso klar ist, dass die Hetze von Extremisten in Israel eine Rolle spielt.

Ein entschlossenes und hellsichtiges Reagieren im Kampf gegen die aktuelle Terrorwelle könnte recht schnell zur Beruhigung beitragen. Dazu gehören eine massive Aufstockung von Sicherheitskräften, eine gesteigerte Alarmbereitschaft und Aufmerksamkeit der Bevölkerung, eine Mobilisierung der Reserven sowie erhöhte Abschreckung. So kann man die Hetzer und Terroristen treffen, um sie im Vorfeld auszuschalten, und im Rahmen des Gesetzes auch die Familien mit zur Verantwortung ziehen.

Eine beschleunigte Fortsetzung der Siedlungsbaus und Terrorangriffe durch Juden als Vergeltung dürften dagegen die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Beruhigung ebenso reduzieren und die Unterstützung, die Israel in Amerika erfährt, verringern. Je mehr der Palästinenserführung klar gemacht wird, dass Israel entschlossen ist, ihre aktuellen Pläne zu verhindern, umso wahrscheinlicher ist es, dass sie aus Angst vor Kontrollverlust bereit ist, die Situation selbst zu beruhigen. Langfristig ist es wahrscheinlich, dass die palästinensische Seite begreift, dass Terrorismus und unilaterale politische Manöver keinen Erfolg haben, worauf sie ihr fundamentalen Positionen zu revidieren bereit sein werden. Dann wird ein Abkommen vielleicht möglich sein. Bis dahin gilt es für Israel, im Konflikt einen kühlen Kopf zu bewahren.